Erstellung und Kommunikation von Zielbildern für die Friedhöfe im Stadtgebiet

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Krützen,

die FDP-Ratsfraktion Grevenbroich bittet Sie, nachfolgenden Antrag auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Verwaltungsrates AöR zu setzen:

„Der Verwaltungsrat der Stadtbetriebe Grevenbroich beauftragt die Verwaltung, in sukzessiver Abfolge Zielbilder für die Friedhöfe im Stadtgebiet zu erstellen. Darin soll beschrieben sein,

  1. welche Flächen für welche zukünftige Nutzung vorgesehen sind,
  2. wie die Gehwege im Zielzustand gestaltet werden sollen,
  3. wie das Pflegekonzept aussieht, insbesondere hinsichtlich der Pflegeintervalle.

Wünschenswert wäre, dass bei der Erstellung des Konzepts Vertreter lokaler Vereine und Interessengruppen einbezogen werden. Anschließend soll dieses Zielbild nachvollziehbar dokumentiert und gegenüber der Bevölkerung in geeigneter Form kommuniziert werden.

Aus Sicht der FDP-Fraktion bietet es sich (auf Grundlage der Gegebenheiten vor Ort und der Anzahl der Beschwerden) an, mit den Friedhöfen in Wevelinghoven und dem Waldfriedhof Gustorf als Pilotprojekte zu starten.“

Begründung:

In der Grevenbroicher Bevölkerung herrscht großer Unmut über den Pflegezustand der Friedhöfe im Stadtgebiet. Wir als FDP-Fraktion teilen den Unmut der Bevölkerung; gleichwohl ist uns aber natürlich bewusst, unter welchen Ressourcenzwängen die Stadt Grevenbroich und ihre Stadtbetriebe stehen und dass alle Beteiligten ihr Bestes geben, um trotz knapper Ressourcen ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen.

Uns als FDP-Fraktion ist es wichtig im Sinne der Stadt Grevenbroich als Mittler zwischen Verwaltung/Stadtbetrieben und der Bevölkerung zu agieren. Die Sachlage ist komplex, so dass pauschale Forderungen oftmals nicht im Rahmen des Machbaren liegen und lediglich dazu führen, dass eine allgemeine Unzufriedenheit mit der demokratisch gewählten Kommunalpolitik weiter befeuert wird.

Wir als FDP-Fraktion sind davon überzeugt, dass Transparenz und ehrliche Kommunikation der Schlüssel zu mehr Verständnis, und damit schlussendlich auch Akzeptanz ist. Vor diesem Hintergrund fordern wir die sukzessive Erstellung von Zielbildern für die Friedhöfe im Stadtgebiet, in Verbindung mit einer geeigneten Kommunikationsstrategie. Dies wird die Probleme nicht in Luft auflösen und auch nicht dazu führen, dass sich der Pflegezustand von einem auf den anderen Tag massiv verbessert. Es wird aber dazu führen, dass man sich in einem gesellschaftlichen Konsens auf einem möglichen Zielzustand (sowie auf den Weg dorthin) verständigt und ein größeres gegenseitiges Verständnis entsteht.

Dieses Zielbild sollte die folgenden Elemente enthalten:

  1. Es sollte beschreiben, welche Flächen für welche zukünftige Nutzung vorgesehen sind. Wir als FDP-Fraktion unterstützen ausdrücklich die Strategie der sogenannten „Tabuzonen“, d.h. Flächen, auf denen keine neuen Bestattungen mehr erfolgen, so dass die Pflege nach Räumung aller Gräber einfacher, schneller und somit kostengünstiger erfolgen kann. Es sollte einen gemeinsamen Konsens darüber geben, wo Tabuzonen liegen, wie diese Flächen zukünftig aussehen sollen, wo stattdessen noch neue Bestattungen erfolgen könnten und wie dies gestalterisch umgesetzt werden könnte. Die Gestaltung des neuen Urnenwahlgrabfeldes ist ein sehr positives Beispiel, das von der Bevölkerung gelobt wird.
  2. Das Zielbild sollte nicht nur die Grabflächen umfassen, sondern auch die Friedhofswege. Aktuell sind einige Wege befestigt, andere nicht. An einigen Stellen lassen sich Grabfelder auch nur dann erreichen, wenn man über Rasenflächen geht. Insbesondere bei Regenwetter sind die nicht befestigten Wege teilweise in schlechtem Zustand. Es sollte Transparenz darüber herrschen, wie die Wege zukünftig aussehen sollten.
  3. Die größte Kritik aus den Reihen der Bevölkerung bezieht sich auf den Pflegezustand. Uns als FDP-Fraktion ist bewusst, dass die Ressourcen für die Pflege immer knapper werden. Deshalb ist es aus unserer Sicht wichtig, nicht an der Qualität der Pflege zu sparen, sondern die Friedhöfe im Zielbild so zu gestalten, dass die Pflege möglichst schnell und ressourcenarm bei gleichzeitig hoher Qualität erfolgen kann. Optimalerweise ließe sich im Zielbild in einem Konsens festhalten, in welcher Frequenz und in welcher Qualität die Pflege erfolgen soll. Denn einerseits würde dies überzogenen Erwartungen aus der Bevölkerung entgegenwirken können; andererseits könnten die Stadtbetriebe damit gegenüber der Bevölkerung ein Versprechen abgeben, an dem sie sich messen lassen können.

 

Wünschenswert wäre zudem, dass bei der Erstellung des Konzepts Vertreter lokale Vereine und Interessengruppen einbezogen werden, ebenso einzelne an einem konstruktiven Austausch interessierte Einzelpersonen. Nach Ansicht der FDP-Fraktion schafft man nur dadurch einen gesellschaftlichen Konsens. Personen und Interessengruppen, die das Konzept mitgeprägt und erstellt haben werden es nicht im nächsten Atemzug kritisieren können, weil sie sich damit angreifbar machen würden.

Schlussendlich ist wichtig, dass das Zielbild nachvollziehbar dokumentiert und gegenüber der Bevölkerung in geeigneter Form kommuniziert wird.  Eine bloße Ablage des Dokuments im Ratsinformationssystem wird nicht ausreichen. Stattdessen könnte man bspw. eine Pressekonferenz oder eine Bürgerinformationsveranstaltung einberufen.

 

Mit freundlichen Grüßen

Markus Schumacher

Vorsitzender