FDP spricht sich für den Erhalt einer Realschule in Grevenbroich aus

Die FDP-Fraktion in Rat der Stadt Grevenbroich wird sich in den bevorstehenden politischen Beratungen gegen eine Umwandlung der Diedrich-Uhlhorn-Realschule Wevelinghoven in eine dritte Gesamtschule aussprechen.

Maßgeblich hierfür sind u.a. die folgenden fünf Aspekte:

  1. In der Stadt Grevenbroich befinden sich schon heute fünf Sekundarstufen II (Pascal-, Erasmus- und Wirtschaftsgymnasium sowie die beiden bestehenden Gesamtschulen). Schon heute haben die Schulen Schwierigkeiten, eine ausreichende Anzahl Schüler für die vorhandenen Sekundarstufen II zu finden. Hierzu erklärt der Wevelinghovener FDP-Ratsherr Steffen Büttgenbach: „Wir erkennen keinen Bedarf für eine sechste Sekundarstufe II in Grevenbroich. Ganz im Gegenteil - diese wäre sogar kontraproduktiv, weil sie die bestehenden Sekundarstufen II noch weiter ausdünnen würde und dadurch auch die Wahlfreiheit der Schüler verringert werden würde.“
     
  2. Dem kaum vorhandenen oder sogar kontraproduktiven Nutzen steht ein immenser Investitionsaufwand gegenüber. Bisher wurden die Zahlen nur hinter verschlossenen Türen im nicht-öffentlichen Ältestenrat genannt. „Wir fordern den Bürgermeister auf, die im Ältestenrat vorgestellte Kosteneinschätzung so schnell wie möglich öffentlich zu machen. Diese ist von außerordentlich hoher Relevanz für die öffentliche Entscheidungsfindung - die Bürgerinnen und Bürger haben ein Recht zu erfahren, was sich der Bürgermeister sein neues Prestigeobjekt kosten lassen möchte“, so Büttgenbach.
     
  3. Die FDP-Fraktion hat im Rat der Stadt Grevenbroich beantragt, den Abenteuerspielplatz am Heyerweg zu erhalten. Den daneben liegenden Bolzplatz betrachten wir als integralen Bestandteil des Abenteuerspielplatzes. Gerade auch deshalb hat die FDP-Fraktion ebenfalls beantragt, den Bolzplatz zu ertüchtigen. Bis dato liegt kein Konzept auf dem Tisch, das sowohl den Abenteuerspielplatz als auch den dazugehörigen Bolzplatz erhalten möchte. Hierzu Büttgenbach: „Wir werden uns weiterhin, wie schon von Beginn an, dafür einsetzen, dass sowohl Abenteuerspielplatz als auch Bolzplatz erhalten bleiben.“
     
  4. Ein weiteres Argument, das oft für eine Umwandlung der Realschule in eine Gesamtschule ins Feld geführt wird, lautet, dass die geringen Anmeldezahlen darauf hindeuteten, dass eine Realschule nicht gewünscht sei. Die FDP-Fraktion kommt zu einem anderen Schluss: Die Ursache dafür, dass die Anmeldezahl so gering ist, liegt in erster Line darin begründet, dass die Schule per Schulbus oder ÖPNV aus vielen Stadtteilen nur sehr schwer zu erreichen ist. Viele Schüler würden gerne die Realschule besuchen, haben aber keine Möglichkeit, die Schule auf direktem Wege zu erreichen. Die FDP-Fraktion ist der Überzeugung, dass eine breite Wahlmöglichkeit der Schulform ein enormer Attraktivitätsfaktor für Grevenbroich ist. Hierbei spielt die Realschule eine wichtige Rolle.

    Um diese Ursache zu beheben, regt die FDP an, die weiterführenden Schulen im Zentrum Grevenbroichs zu konzentrieren. Wenn man die Käthe-Kollwitz-Gesamtschule in der Südstadt dem Zentrum zurechnet, dann liegen alle weiterführenden Schulen schon heute im Stadtzentrum und die Diedrich-Uhlhorn-Realschule in Wevelinghoven bildet eine absolute Ausnahme. Deshalb sollte eine vollumfängliche Verlagerung der Diedrich-Uhlhorn-Realschule aus Wevelinghoven an die Bergheimer Straße geprüft werden. Die FDP-Fraktion hat die Stadtverwaltung bereits gebeten, die Kosten für eine Einbeziehung der Bergheimer Straße (sei es über Ertüchtigung der bestehenden Schulgebäude oder über einen Neubau) zu ermitteln.

    In diesem Fall müsse über ein neues Nutzungskonzept der fortan nicht mehr als Schulgebäude genutzten Gebäude in Wevelinghoven nachgedacht werden. Büttgenbach bringt die Idee eines Kulturzentrums ins Spiel: „In Wevelinghoven gibt es eine große Nachfrage nach kulturellen Veranstaltungen. Der Auftritt der Big Band der Bundeswehr auf dem Marktplatz in Wevelinghoven oder der enorme Zulauf bei den beiden Karnevalsveranstaltungen haben beispielsweise gezeigt, dass die kulturelle Nachfrage in Wevelinghoven sogar oftmals noch höher sein dürfte als in der Stadtmitte. In der Aula könnten kulturelle Veranstaltungen stattfinden, während die Sportstätten weiterhin genutzt werden sollten. Durch den Dreiklang aus Kulturzentrum, Sportstätten und Abenteuerspielplatz könnte am Heyerweg ein hochwertiges Kultur- und Begegnungszentrum entstehen.“
     

  5. Oftmals wird auch das Argument genannt, ein so großer Stadtteil wie Wevelinghoven - oder allgemein „der Grevenbroicher Norden“ - brauche eine weiterführende Schule. Dies sieht die FDP-Fraktion grundlegend anders: Die Realschule mitten im Wohngebiet Heyerweg ist eine riesige Belastung für die Anwohner, insbesondere was die Verkehrssituation rund um Schulbusse und Eltern-Taxis betrifft. „Eine Umwandlung in eine Gesamtschule würde eine Fast-Verdoppelung der Schülerzahl mit sich bringen und dadurch auch die schon heute immensen Verkehrsprobleme verdoppeln. Hinzu kommen die neue KiTa auf der Birkenstraße sowie das benachbarte Neubaugebiet An Mevissen. Das Gebiet platzt schon heute aus allen Nähten - ein Wegfall des Schulbetriebs würde hier eine spürbare Linderung verschaffen“, so Büttgenbach.